Rabatte sind seit jeher eine wirksame, weil kurzfristige Werbestrategie. Start-ups werden damit schneller bekannt, gestandene Unternehmen besser wahrgenommen. Ein bisschen Gutscheine blättern am Abend macht erstens Spaß und hilft oft, sich spontan Freizeitwünsche zu ansonsten gepfefferten Preisen dieses Mal nahezu kostenlos zu erfüllen.

Billig versus preiswert

Billige Produkte erfüllen ihren Zweck überwiegend nur kurzfristig. Schlecht verarbeitete Gehäuse und kurzlebige Motoren bei Werkzeug ärgern die Anwender und freuen die Verkäufer. Profis kaufen lieber höherpreisige Ausrüstung nach der Handwerkerweisheit »Billig gekauft ist zweimal gekauft.« Den schlechten Ruf der Billigware werden die einmal so erlebten Hersteller für Generationen nicht mehr los. Preiswert dagegen sind Produkte, die solide verarbeitet und langlebig sind, aber günstiger als gleichwertige Produkte der Mitbewerber verkauft werden. Auch dieser Ruf, solide Qualität für wenig Geld »ergattern zu können«, wirkt sich langfristig auf den Markenruf aus.

Umsonst oder gratis? Schwerer deutscher Sprachunterschied

Umsonst im Handel werden Produkte oder Dienstleistungen ohne Bezahlung angeboten. Umsonst allerdings ist es auch, wenn Freunde einander zu Clubabenden in Deiner Nähe einladen, im negativen Kontext, wenn die Tür zur Vorfreude unerwartet verschlossen bleibt. Denn umsonst heißt auch, dass eine Bemühung – im Handel um ein Produkt oder eine Dienstleistung – nicht zum erhofften Erfolg führt. Gratis dagegen kann bedeuten, dass es diesen erotischen Clubabend für dieses Mal gänzlich ohne Geld gibt. Durchaus haben sich kostenlose Test- und Probeangebote spätestens seit dem Beginn des E-Commerce als Werbestrategie etabliert.

Gratisfieber für risikofreudige Menschen

Ausgerechnet Skeptiker der Rabattwerbung sind die ersten am kostenlosen Proben-Wühltisch. Ihr Anreiz ist das Misstrauen gegen die Angebote. Trotz eigentlich negativer Erfahrungen treibt sie menschliche Neugier zum Ausprobieren. Ihr einziges Risiko sehen sie darin, dass das kostenlose Produkt oder die Gratisdienstleistung nicht hält, was die Werbung verspricht. Anbieter profitieren von dieser negativen Neugier, wenn sie beispielsweise unbekannte Produkte direkt in der Praxis bewerben möchten. Bestenfalls erkennen risikofreudige Skeptiker hohe Qualität, freuen sich über das Schnäppchen und sind beim nächsten Mal bereit, für ein Produkt dieser Marke Geld auszugeben.

Rabattvergleich für Familien und Gruppen

Die Probenstrategie funktioniert auch bei stark ermäßigten Produkt- und Dienstleistungspreisen. Das Akzeptieren des Werbeangebots bedeutet für Einzelpersonen vielleicht nur eine geringfügige Ersparnis. In einer Familie machen ein paar Prozent weniger einen erheblichen Preisunterschied bei einem oder mehreren Kindern aus. Zielgruppenmarketing erreicht über Rabattaktionen auch Gruppen, beispielsweise durch Buchen von Events durch Firmen oder Vereine.

Win-win über den Aktionszeitraum hinaus

Die Zielgruppe wird für ihren Zuspruch unmittelbar durch weniger ausgegebenes Geld belohnt. Bei hochwertigen Produkten und attraktiven Dienstleistungen ist die Wahrscheinlichkeit künftiger Kundenbindung hoch. Die Anbieter profitieren vom klassischen Nebeneffekt des Weitersagens. In Zeiten des Internets spricht sich eine Rabattaktion in Windeseile auf sozialen Netzwerken und in manchen Foren herum. Die Tester in der Praxis tauschen anschließend auch ihre Erfahrungen auf den gleichen Vertriebskanälen aus. Das kann zu einer Erfolgsspirale werden und macht selbst junge Marken schnell bekannter.

Fazit:
Werbung mit Rabattangeboten ist eine gute, zeitlich begrenzte Werbestrategie offline und im Onlinemarketing. Kostenlose Schnäppchen erreichen sogar Werbeskeptiker, sofern das Produkt beim Ausprobieren durch seine gute Qualität überzeugt. Beide Methoden machen Produkte und Marken durch den Austausch der Kunden bekannter.