Beim Glücksspiel im Casino ist eines gewiss: Nichts ist dem Zufall überlassen. Wie man es auch dreht und wendet, letztendlich gewinnt das Haus immer. Schließlich ist ein Casino auch nur ein Unternehmen und kein Wohltätigkeitsverein, der Geld verschenkt. Wie jedes andere Unternehmen haben auch Casinos ein Geschäftsmodell installiert, das auf Profit ausgelegt ist. Wenn man zum Beispiel 50 Freispiele ohne Einzahlung erhält, sollte man dennoch die Bonusbedingungen prüfen, denn Casinos verschenken wie gesagt nicht einfach Geld.

Der Hausvorteil

Egal, für welches Spiel man sich entscheidet, die Chancen, dass die Spielbank das eingesetzte Geld gewinnt, sind größer als die Chancen, dass der Gast etwas vom Vermögen des Casinos gewinnt. Der Grund dafür ist, dass sämtliche Casinospiele so ausgearbeitet sind, dass sie dem Betreiber des Etablissements grundsätzlich einen Vorteil verschaffen, wodurch die Gewinnchancen und die Höhe möglicher Auszahlungen für den Spieler verringert werden.

Zum Beispiel ist ein Roulette-Rad von eins bis 36 durchnummeriert, so dass man vielleicht annehmen könnte, dass die Gewinnchancen bei einer Wette auf eine bestimmte Zahl bei 36 zu eins liegen. Rouletteräder haben allerdings auch eine Null, manchmal haben sie eine Doppel-Null und teils sogar eine dreifache Null. Die tatsächlichen Gewinnchancen betragen also 37 zu eins, 38 zu eins oder 39 zu eins, nicht 36 zu eins.

Der Hausvorteil, mit dem der Quotenvorteil zu Gunsten des Casinos gemeint ist, entspricht dem durchschnittlichen Bruttogewinn, den der Betreiber vom jeweiligen Spiel zuverlässig erwarten kann. Bei den Casinospielen mit dem geringsten Hausvorteil kann ein Spielsalon einen mageren Gewinn von etwa 0,5% bis etwas über 2% erzielen. Andere Spiele können Gewinne von 15% bis 40% möglich machen.

Der Hausvorteil bei einem amerikanischen Rouletterad, das eine Doppelnull enthält, beträgt 5,26%. Demnach kann das Management für jede Million Euro, die in einem Casino an Roulette-Tischen riskiert wird, einen Erlös von ein wenig mehr als 50.000 Euro erwarten. Die anderen etwa 950.000 Euro werden an die Spieler ausgezahlt. Casinos sind nicht daran interessiert, ihre Kunden während einer Sitzung direkt an den Rand des Bankrotts zu bringen, sie möchten nur gewährleisten, dass die Spieler langfristig mit weniger Geld aus dem Spielsalon herausgehen und somit Geld im Casino lassen.

Warum Spieler mehr Geld als erwartet verlieren

Viele Spieler wissen zwar, dass es den Hausvorteil gibt, verstehen jedoch nicht wirklich die Auswirkungen auf die eigene Bankroll Guthaben zum Spielen). Sie nehmen an, dass der ungefähre Vorteil von 5%, den das Casino am Roulettetisch hat, bedeutet, sich mit 100 Euro an einen Tisch setzen und ein paar Stunden spielen zu können und dann gute Chancen zu haben, nur etwa 5 Euro zu verlieren. Sie verstehen jedoch nicht, dass sich der Hausvorteil nicht auf ihr Startguthaben, sondern auf den eingesetzten Gesamtbetrag bezieht.

Nehmen wir an, ein Spieler setzt bei jeder Roulette-Runde 5 Euro und pro Stunde werden 50 Runden gespielt. Während der Spieler einige Runden gewinnt und andere verliert, setzt er 250 Euro pro Stunde. Wenn sich der Hausvorteil perfekt ausspielt, verliert er so nach vier Stunden Spielzeit 50 Euro bzw. 5% von 1.000 Euro – ein Betrag, der dem Zehnfachen des erwarteten Verlusts entspricht.

Der zusätzliche Hausvorteil

Je mehr Zeit man mit einem Spiel verbringt, desto größer sind die Chancen, dass die Verluste mit dem Hausvorteil übereinstimmen. Ein Spieler mag kurzfristig vorne liegen, aber auf lange Sicht wird ihn der Hausvorteil schließlich in die Unrentabilität treiben.

Aus diesem Grund tun traditionelle Casinos alles dafür, dass länger gespielt wird. Zum Beispiel sind Casinos dafür bekannt, dass sie keine Uhren und Fenster haben. Sie sind so gestaltet, dass die Kunden das Gefühl für die Zeit verlieren.

Viele neue Spieler sind angenehm überrascht, wenn ihnen vom Management kostenlose Getränke angeboten werden. Diese kostenlosen Drinks können den Spieler dennoch etwas kosten, da betrunken zu sein normalerweise nicht das Urteilsvermögen verbessert, wenn es um Einsätze geht.

Warum spielen Menschen überhaupt, wenn das Haus immer gewinnt?

Viele Menschen spielen vor allem aus Spaß und da es nun einmal eine Möglichkeit gibt, etwas Geld zu gewinnen, sei sie auch noch so klein. Die meisten Spieler sind sich darüber im Klaren, dass der Vorteil beim Haus liegt. Sie verstehen jedoch oft nicht, wie groß dieser Vorteil tatsächlich ist. Die Casinos sind schlau und geben den Spielern gerade genug Hoffnung, um sie bei der Stange zu halten. Letztendlich wird der Hausvorteil umso größer, je länger man spielt.

Bei welchen Spielen ist der Hausvorteil des Casinos am größten?

In Casinos fallen die Chancen bei allen Spielen zu Gunsten des Hauses aus, auch wenn der Hausvorteil bei jedem Spiel unterschiedlich ist. Sic Bo und Keno bieten dem Haus im Allgemeinen den größten Vorteil. Blackjack und Video Poker sind die Spiele, bei denen Casinogäste normalerweise die besten Erfolgschancen haben.

Wie viel Prozent der Spieler gewinnen?

Nicht viele Spieler sind wirklich erfolgreich, da Casinos hochprofitable Unternehmen sind. Im Laufe der Jahre wurden verschiedene Studien veröffentlicht, deren Zahlen variieren. Im Jahr 2013 erhielt das Wall Street Journal Zugang zu einer privaten Glücksspieldatenbank, die enthüllte, dass nur 13,5% der Spieler am Ende gewinnen.

Unter dem Strich: Der Hausvorteil kann variieren

Obwohl alle Wahrscheinlichkeitsgesetze zu Gunsten des Casinos sprechen, variiert der Hausvorteil bei den einzelnen Spielen stark. Blackjack ist das Casinospiel mit dem geringsten Vorteil für das Haus. Wenn ein Gast einer optimalen Wettstrategie folgt, liegt der Hausvorteil bei nur 0,5%. In einigen wenigen Spielsalons kann der Hausvorteil unter Umständen sogar bei nur 0,28% liegen. Craps bietet mit 0,8% den zweitniedrigsten Vorteil, danach folgt Baccarat mit einem Vorteil von 1,06%.

Der geringstmögliche Hausvorteil gilt allerdings nur, wenn man als Spieler seine Chancen perfekt nutzt, was jedoch nur wenige tun. Der Hausvorteil erhöht sich demnach, wenn man weniger geschickt agiert. Amerikanisches Roulette ist zwar nach wie vor eines der beliebtesten Spiele, hat aber einen hohen Hausvorteil von 5,26%. Bei Spielautomaten beträgt der Hausvorteil oft bis zu 15%, bei Keno sind es sogar gewaltige 40%.